Fütterung und Stubenreinheit

Zu Beginn bekommt der Welpe 4 Mal am Tag zu fressen. Teilen Sie die tägliche Ration auf 4 gleiche Portionen auf. Wenn Sie bemerken, daß er nicht immer Hunger hat, verringern Sie auf 3 Fütterungen täglich. Auf den Futterpackungen sind Mengenangaben aufgedruckt, die sich auf Alter und Gewicht des Hundes beziehen. Dies sind gute Mittelwerte, die Sie - je nach dem Bedürfnis des Hundes - etwas erhöhen oder vermindern können. Füttern Sie nicht nur nach der Packungsaufschrift, sondern auch nach Ihrem Auge. Der Welpe soll nicht mager, aber auch nicht dick sein.

Bitte geben Sie zu Beginn nur das Futter, daß der Welpe mitbekommen hat. Wenn Sie - aus welchen Gründen auch immer - später auf eine andere Sorte umstellen wollen, mischen Sie die neue Futtersorte allmählich unter das gewohnte Futter. Nach 5 Tagen können Sie dann die neue Sorte pur verfüttern.

Wie geben Sie das Futter? Auf gar keinen Fall stellen Sie einfach die volle Schüssel hin! Tragen Sie den Napf durch die Wohnung und lassen Sie den Welpen hinterherrennen und um das Futter betteln. Dies ist sehr wichtig, um die Bindung zu festigen und um Ihre Stellung als "erfolgreicher Jäger" darzustellen. Erst dann bekommt der Hund das Futter. Merken Sie sich: es gibt kein Futter umsonst!

Futtersorten: Mehr und mehr habe ich festgestellt, daß es oft eine Glaubensfrage ist, welches Futter man seinem Hund gibt. Wichtig ist, daß das Tier mit der Marke zurecht kommt: Die Super-Premium-Marke XY nützt Ihrem Hund nichts, wenn er davon nur Durchfall bekommt!

Grundsätzliche Dinge sind wichtiger: Je hochwertiger ein Futter ist, um so restriktiver müssen Sie füttern. Auf den Packungen sind genaue Fütterungshinweise, die Sie unbedingt beachten sollten. Große Hunde neigen dazu, zu schnell zu wachsen. Das gibt Knochenschäden. Dazu ist Welpenfutter mit zuviel Fett zu energiereich für den Hund, er tobt mehr herum, als es für ihn gut ist.

Sollten Sie sich gezwungen sehen, ein Erwachsenen-Futter (23 - 25% Protein) zu geben, dann müssen Sie dem Hund mehr anbieten, als auf der Packung steht: Bis er das halbe Endgewicht erreicht hat, das Doppelte, danach 1,5 Mal soviel wie einem erwachsenen Hund mit entsprechendem Gewicht. Damit ist sicher, daß der erhöhte Bedarf an Nährstoffen und Mineralien gedeckt wird. Sind Sie unsicher, fragen Sie ..

Auf gar keinen Fall dürfen Sie bei Fertigfutter irgendwelche Vitamin- oder Mineralstoffzusätze geben! Knochen- und Wachstumsschäden sind die Folge. Dabei ist es egal, ob Sie Welpenfutter geben, oder wie oben beschrieben mit Futter für erwachsene Hunde füttern. Fertigfutter ist ausgewogen und darauf ausgerichtet, alleine den Bedarf des Hundes zu decken. Zuviel Vitamine und Mineralstoffe zerstören die guten Knochen des Welpen und schädigen die Organe.

Erklärung: der junge Hund besitzt keinen regulierenden Mechanismus, der ein Zuviel an Kalzium ausscheidet. Statt dessen nimmt der Körper alles auf, was er bekommt und baut es direkt in die Knochen ein. Dies ist in der freien Natur ein sinvoller Mechanismus, hat aber in unserer zivilisierten Haushunde-Welt keinen Sinn mehr.

Füttern Sie nun zu dem ausgewogenen Futter noch zusätzliche Mengen an Kalk, so werden die Knochen zu schnell und zu früh mineralisiert und der Hund wird Wachstumsstörungen bekommen - die Knochen hören zu früh mit dem Längenwachstum auf, der Hund bleibt kleinwüchsig.

Stubenreinheit

Bringen Sie den Welpen immer nach draußen, wenn er aufwacht, 10 Minuten nach dem Fressen und nach dem Spielen. Sagen Sie dabei immer das gleiche Kommando (z.B. "Mach Pipi"). Wenn der Hund sich löst, loben Sie ihn mit hoher Stimme. Wenn Sie dies immer tun, haben Sie später einen erwachsenen Hund, der fast auf Befehl sein Geschäft erledigt, was sehr praktisch sein kann!

Gewöhnen Sie den Hund am besten daran, nur auf Gras zu machen. Er wird dann kaum auf Straßen koten. Mein erster Hund war in einer Fußgängerzone so verzweifelt, daß er in einen hohen, großen Blumenkübel geklettert ist, um wenigstens Erde unter den Füßen zu haben. Während er die Blumen düngte, sah er recht zufrieden aus.

Wenn Sie den Welpen genau beobachten, werden Sie bald die Anzeichen bemerken, die darauf hindeuten, daß der Hund muß: er schnüffelt nervös umher, ganz offensichtlich auf der Suche nach irgendetwas. Dann ist es Zeit, ihn nach draußen zu bringen.
Auch Nachts muß der ganz junge Hund nach draußen. Am besten ist es, wenn der Kleine in Ihrem Schlafzimmer schlafen kann (im Käfig oder in einer Kiste, die er nicht alleine verlassen kann), dann merken Sie sehr gut, wann er muß; vielleicht weckt er sie sogar. Im Schlafzimmer gibt es die wenigsten "Unfälle".

Wenn Sie den Hund nicht auf frischer Tat ertappen, dann machen Sie die Bescherung ruhig weg; am besten sorgen Sie dafür, daß der Täter es nicht sehen kann (er denkt sonst: "Mama macht ja alles schön weg - prima, dann kann ich ja weitermachen") und fertig! Dann praktizieren Sie die Zeitungs-Erziehung, ein hervorragendes Erziehungsmittel, das solche Vorkommnisse bald beendet:

Nehmen Sie eine Tageszeitung
rollen Sie die Zeitung zusammen
schlagen Sie 10 Mal feste mit der Zeitung vor Ihren Kopf und sagen Sie jedesmal dabei "Ich habe nicht auf meinen Hund aufgepaßt". Sie werden sehen, das hilft enorm!

Was soll das bedeuten? DER HUND HAT NIEMALS SCHULD! Nur Sie.

Wenn sie ihn auf frischer Tat ertappen, schnappen Sie sich den Racker mit einem deutlichen "Nein", "Pfui", oder was Ihnen so einfällt, und tragen ihn sofort nach draußen. Dort ermuntern Sie zum Pipi-machen. Bedenken Sie, daß es nun einige Zeit dauern kann, der Hund ist eingeschüchtert und kneift erst einmal. Sobald das Geschäft erledigt wird, LOBEN!

Ein Problem kann sein, daß der Hund sich selten mit der Stimme bemerkbar macht, wenn er nach draußen muß. Meist gehen die Tiere einfach zur Tür und betrachten diese dann schweigend. Sie sollten also den jungen Hund immer im Auge behalten, bis Sie einigermaßen sicher sind, daß er es einige Stunden aushält.

Ist der Hund soweit, daß er sich an die Tür setzt, weil er nach Draußen muß, tüchtig loben, damit er bestätigt wird!

Sie werden feststellen, daß ein gesunder, normal veranlagter Hund es mit der Zeit als unangenehm empfindet, wenn er in die Wohnung machen "muß". Sie müssen also dafür sorgen, daß er sich so etwas nicht angewöhnt. Dann werden Sie einen Hund haben, der mit 18 Monaten nur noch unter großem Protest den eigenen Garten mit einem Haufen beschmutzt.

Wenn zu viele Haufen im Garten oder Auslauf liegen, hören die Hunde sogar auf zu spielen, da sie befürchten, sie könnten dabei in einen Haufen treten. Hunde sind keine Dreckschweine! Sie lieben Sauberkeit.

Eine Anmerkung: Wenn Sie Hunde sehen, die regelmäßig in ihren Zwinger koten, dann sind das wirklich arme Tiere! Das ist für den Hund ungefähr so, als ob Sie in Ihr Wohnzimmer machen müßten. Ein Hund, der weiß, das er sich außerhalb des eigenen Lebensbereiches regelmäßig lösen kann, wird dies niemals tun.

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(c)1998 Andrea Wahl
Stand: 22. Oktober 1998.